Alexandra Meier

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Hufrehe – eine gefürchtete Pferdekrankheit

Der Frühling steht vor der Tür. Die Weidesaison beginnt. Das bedeutet, die Reherkrankungen unserer Pferde werden zunehmen. Wer mit Pferden zu tun hat, wird aber schon festgestellt haben, dass auch im Winter immer mehr Rehefälle auftreten, und dabei sind schon längst nicht mehr nur die kleinen pummeligen Ponys betroffen. Warum ist das so?

Hufrehe ist immer ein akut lebensbedrohlicher Zustand und extrem schmerzend fürs Pferd und belastend für den Pferdebesitzer.  Hier gilt sofortiges Handeln und das Einleiten der richtigen Sofortmaßnahmen. Leider ist das Wissen über diese Erkrankung meist nur rudimentär vorhanden, so dass die Pferde oft nicht aus dem Schub kommen, sie im schlimmsten Fall ausschuhen und euthanasiert werden. Gründe dafür sind die Gabe von Schmerzmitteln, starke Reduzierung des Rauhfutters zur Gewichtsabnahme, vollvitaminisierte Müslis und Kraftfutter, falsche und zu seltene Hufbearbeitung, Rehebeschlag, um nur einige zu nennen.

Gründe der Entstehung einer Hufrehe sind vielfältig. Neben der oben genannten Gründe, die eine Verbesserung der Situation verhindern, aber auch der Auslöser sein können, wird sie eigentlich immer durch einen erhöhten Insulinspiegel ausgelöst. Typische Krankheiten, die dafür verantwortlich sind, sind das Equine Cushing Syndrom und das Equine Metabolische Syndrom, welches deutliche Zusammenhänge mit der Fütterung zeigt und einer Vorstufe des Typ 2 Diabetes beim Menschen entspricht.  Das kann falsches Anweiden und/oder zu viel Gras in Verbindung mit zu wenig Arbeit sein, aber auch das heutige Heu, das oft von Flächen gewonnen wird, die für Hochleistungsmilchkühe bestimmt sind und die dementsprechend energiereiche Gräser enthalten, ist nicht für Pferde geeignet. Eben dieses Heu ist oft für die Winterrehe verantwortlich.

Was kann ich tun, um meinem Pferd zu helfen?

Eine Insulinresistenz ist ein massives Stoffwechselproblem, daher müssen schnellstmöglich die Leber und Nieren als Entgiftungsorgane unterstützt werden. Toxine müssen gebunden werden, die Entzündung muss aus den Hufen raus. Eine engmaschige, der Situation angepasste und mit Röntgenbildern unterstützte Hufbearbeitung ist essentiell sowie die Anpassung der allgemeinen Umstände an die bestehende Situation.

Hält man sich an einige Regeln, kann man eine Hufrehe meist vermeiden. Sollte mein Pferd doch einmal davon betroffen sein, ist sofortiges Handeln angesagt. Mit den richtigen Maßnahmen bekommt man sie meist schnell in den Griff.

Der erste Schritt in naher Zukunft ist das richtige Anweiden sowie ein gutes Augenmerk aufs Pferd, um eventuelle Frühmarker für Stoffwechsel- und Verdauungsprobleme rechtzeitig zu erkennen, wie z.B. Leberstreifen, Kotwasser, Hungerhaare, geschwollen Augenlieder oder Königstaler.